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Streifenhäuser – Leben im Vicus

Streifenhäuser (Rekonstruktion)
Häuser zu Seiten der Agrippastraße im 2./3. Jahrhundert. Digitale Rekonstruktion: A. Schmickler, Bad Neuenahr-Ahrweiler

Die römische Siedlung (lat. vicus) zog sich entlang der Agrippastraße den Hang hinab in das Tal der Urft. Eine geophysikalische Untersuchung hat auf einer Länge von über 500 m eine dichte Bebauung zu beiden Seiten des 8 bis 12 m breiten Straßendamms gezeigt. Spätestens Mitte des 1. Jahrhunderts standen die ersten Häuser an der Straße.

Spuren von Brand und Schutt zeigen, dass die junge Siedlung in den Jahren 69–70 durch die Wirren des so genannten Bataver-Aufstandes gegen die Römer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Danach begann die Blüte des römerzeitlichen Nettersheim.

Im 2. Jahrhundert war die Straße hier auf der „Alten Gasse“ von großen lang-rechteckigen Bauten, so genannten Streifenhäusern in dichter Reihung gesäumt. Sie besaßen Sockel aus Bruchstein mit darüber aufgehenden Fachwerkwänden. Die Dächer waren mit roten Dachziegeln, manchmal auch mit Schiefer oder seltener Steinplatten gedeckt.

Streifenhäuser (Podeste)
Als Podien erkennbar gemachte
Streifenhäuser. Foto: Eifelgemeinde Nettersheim

Zwischen den aufgereihten Häusern bestand ein Abstand in Gehwegbreite. Unter den Häusern verlaufende Kanäle leiteten das Hang- und Regenwasser abwärts. In einem 2013 flächig untersuchten Gebäude wurde eine Werkstatt, vermutlich eine Schmiede, entdeckt.

In Marcomagus wohnten und arbeiteten Händler und Handwerker, die ihre Produkte an Reisende, vor allem aber auch an die umliegende Landbevölkerung verkauften. Nach der Brandkatastrophe - wohl in Folge des Frankeneinfalls im Jahr 275 - wurden die meisten Bauten am Hang nicht wieder aufgebaut.

In den Ruinen an der Straße wurde in spätrömischer Zeit Eisenerz verhüttet. Einige Streifenhäuser wurden über den Grundrissen mit Aufschüttungen als Podien sichtbar gemacht, um die Formate der Häuser und ihre dichte Reihung entlang der Straße zu zeigen.