Brunnenstube Grüner Pütz
Die Brunnenstube "Grüner Pütz" markiert die südlichste Quellfassung des bedeutendsten technischen Bauwerks der Römerzeit nördlich der Alpen - der rund 95 Kilometer langen Wasserleitung. Sie versorgte rund 190 Jahre lang die Colonia Claudia Ara Agrippinensium, das heutige Köln, mit täglich circa 20 000 m³ frischem Quellwasser aus der Eifel.
Dabei legten die Römer die Leitung so geschickt, dass das Wasser allein durch Gefälle bis nach Köln gelangte. Die ausgeklügelte Kanaltrasse wird heute durch den Römerkanal-Wanderweg erschlossen.
Am "Grünen Pütz" wurde das an einem Hang austretende Wasser zunächst in einer ca. 80 Meter langen Sickerleitung aufgefangen. Dazu diente eine wasserdurchlässige, da mörtelfrei gebaute Mauer am Hang, durch die das Wasser in das Leitungssystem sickerte. Dieses Prinzip funktioniert auch heute noch, noch immer dringt Wasser aus dem Hang in die Leitung ein. Dies kann man an zwei Stellen sehen, an denen die Sandsteinplatten entfernt wurden, die die Sickerleitung eigentlich abdecken.
Von der Sickerleitung aus lief das Quellwasser in ein nahezu quadratisches Absetzbecken, den sogenannten "Grünen Pütz" (vom lateinischen puteus = Wasseransammlung, Pfütze). Die Randsteine des "Grünen Pütz" zieren Medusenhäupter, sie sollten Unglück von der lebenswichtigen Quellfassung abhalten, von der aus sich das Eifeler Wasser dann durch den Römerkanal auf den Weg in das entfernte Köln machte.
Neben der archäologischen Attraktion bietet der umgebende Naturraum mit seinen Auenwiesen auch einen biologisch interessanten Standort: Viele viele verschiedene Pflanzen und Tiere dieses Lebensraumes laden Besucher dazu ein, die wunderschöne Natur zu genießen.