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Das Matronenheiligtum

Zeichnung des Erdaltars (Phase 1) Grafik: F. Spangenberg, illu-Atelier
Lebensbild von Phase 1, 1./2. Jahrhundert n. Chr. Grafik: F. Spangenberg, illu-atelier

Ab etwa 70 n. Chr. fanden hier kultische Handlungen statt. Inmitten eines abgezäunten Bezirks wurden an einem Erdaltar, einer flachen Grube, Brandopfer vollzogen (Phase 1).

Die archäologische Ausgrabung zeigte, dass man neben Brennholz auch hölzerne Objekte verbrannte, eventuell Schalen oder Körbe als Behälter für Opfergaben. Die Asche wurde anschließend in ausgehobene Gruben verfüllt, mit Ton und zerkleinerten Kalkbruchsteinen bedeckt.Bis auf wenige Keramikfragmente und einzelne Münzen waren die Aschegruben fundleer. Die Asche aus den Gruben scheint immer wieder außerhalb des Heiligtums am nördlichen Hang entsorgt worden zu sein.

Das Heiligtum lag von Beginn an unmittelbar an der Agrippastraße und gehörte zur römischen Siedlung.

Matronenheiligtum (Phase 2)
Lebensbild des Matronenheiligtums, 2.-4. Jahrhundert. Grafik: F. Spangenberg, illu-atelier

Um 150 n. Chr. erhielt die Anlage ein entschieden anderes Bild. Das Heiligtum wurde in Stein errichtet und vergrößert (Phase 2). Die Bauten orientierten sich an den Aschegruben des vorherigen Kultes. Es wurden nun Weihesteine für die Aufanischen Matronen, einheimische Schutzgottheiten, rund um den großen Tempel aufgestellt. Die Stifter erfüllten damit ein zuvor geleistetes Gelübde.

Weihesteine am Tempel
Weihesteine am Tempel
Weihestein mit Darstellung der Matronen


Der nicht-römische Ursprung der Gottheiten wird in den Namen und der Darstellung auf den Steinen deutlich. Es handelt sich um drei auf einer Bank sitzende Frauen in langen Gewändern. Die beiden äußeren tragen Hauben auf dem Kopf. Auf dem Schoß halten sie häufig Fruchtkörbe als Zeichen ihrer Schutz und Segen spendenden Wirkung, welche sich die Stifter erbaten.

Alle drei Bauten besaßen ein rotes Ziegeldach. Der große Tempel war außen weiß verputzt und innen mit bemaltem Wandputz in Rot-, Weiß- und Grautönen versehen. Während der mittlere Bau wohl ebenfalls für kultische Zwecke genutzt wurde, ist die Funktion des zurückliegenden dritten Gebäudes nicht bestimmbar.

Der große Bau wurde nach Ausweis eines Münzfundes nach 367 zumindest in Teilen neu errichtet. Die Anlage bestand bis zum Ende des 4. Jahrhunderts.

Archäologische Untersuchungen am Matronenheiligtum, im Volksmund „Görresburg” genannt, fanden 1909 durch das damalige Provinzialmuseum Bonn und 2010 durch das Archäologische Institut der Universität zu Köln statt.